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GRUSSADRESSE VON PAPST FRANZISKUS
AN JUGENDLICHE DER DIÖZESE
AIRE ET DAX (FRANKREICH)

Konsistoriensaal
Donnerstag, 25. April 2019

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Liebe Freunde, guten Tag!
Bonjour!

Ich freue mich sehr, euch anlässlich eurer Pilgerreise nach Rom zu empfangen. Ich danke eurem Bischof Nicolas Souchu für seine Worte. Ich begrüße euch sehr herzlich und bringe durch euch den Jugendlichen und allen Gläubigen der Diözese Aire et Dax meine geistliche Nähe zum Ausdruck. Ich danke Gott für die Initiative der Verantwortlichen der Jugendpastoral, die euch mit Unterstützung eures Bischofs vorgeschlagen haben, diese »Jugendtage des Département Landes« zu leben. Es ist eine schöne Gelegenheit, die euch geboten wird, um das Geschenk des Glaubens in euch neu zu beleben, hier in Rom bei den Aposteln Petrus und Paulus und all jenen Zeugen, darunter einigen Jugendlichen, die das Martyrium erlitten haben, weil sie beschlossen haben, Christus treu zu bleiben. Das ist noch wichtiger, weil viele Menschen meinen, dass es heute schwieriger sei, sich als Christen zu bezeichnen und den Glauben an Christus zu leben. Und ihr macht sicher Erfahrungen mit diesen Schwierigkeiten, die manchmal zu Prüfungen werden. Tatsächlich ist das gegenwärtige Umfeld nicht einfach, auch aufgrund des schmerzhaften und komplexen Problems des Missbrauchs, der von Angehörigen der Kirche begangen wurde. Dennoch möchte ich euch noch einmal sagen, dass es heute nicht schwieriger ist als in anderen Epochen der Kirche: Es ist nur anders, aber es ist nicht schwieriger.

Nutzt daher diese Pilgerreise, um neu zu entdecken, dass die Kirche, deren Glieder ihr seid, »seit zweitausend Jahren unterwegs ist und die ›Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen‹ teilt. Und sie geht ihren Weg so, wie sie ist, ohne Schönheitsoperationen« (Nachsynodales Apostolisches Schreiben Christus vivit, 101). Denn wenn ich euch anschaue, erkenne ich das Werk des Herrn Jesus, der seine Kirche nicht verlässt und ihr gestattet, sich durch eure Jugend, eure Begeisterung und Talente, die er euch anvertraut hat, zu erneuern und in den verschiedenen Phasen ihrer langen Geschichte immer wieder jung zu werden.

Liebe Freunde, mit der Hilfe und Unterstützung eurer Hirten, eurer älteren Brüder und Schwestern im Glauben und durch das Vorbild der Heiligen, die sich den Schwierigkeiten ihrer eigenen Zeiten gestellt haben, ermutige ich euch, mit dem Herrn Jesus vereint zu bleiben durch das Hören des Wortes, die sakramentale Praxis, das geschwisterliche Leben und den Dienst an den anderen. Möget ihr in der Kirche, die heilig ist und aus Sündern besteht, erkennen, was jenes Wort, jene Botschaft ist, die Gott der Welt mit eurem Leben sagen will durch das, was an ihm einzigartig ist (vgl. Apostolisches Schreiben Gaudete et exsultate, 24). Bleibt nach dem Bild des Wappenbaums eurer Region, der Pinie von Landes, der es gestattet hat, Sumpfgebiete trockenzulegen, in der Liebe Gottes verwurzelt, um dafür zu sorgen, dass die Kirche dort, wo ihr lebt, geliebt wird. Ja, lasst euch verwandeln und erneuern vom Heiligen Geist, um Christus in jedes Umfeld zu bringen und die Freude und Jugend des Evangeliums zu bezeugen! Und macht, nach dem Vorbild des heiligen Vinzenz von Paul, der wie ihr aus dem Département Landes stammte, die Liebe sichtbar, mit der Gott euch erfüllt hat, indem ihr liebt »mit der Kraft der Arme und im Schweiße des Angesichts«!

In diesem Sinne sollte ihr stets Brückenbauer zwischen den Menschen sein und versuchen, eine Kultur der Begegnung und des Dialogs wachsen zu lassen, um zum Entstehen einer echten menschlichen Brüderlichkeit beizutragen. Mit eurer Aufmerksamkeit gegenüber den Kleinen und den Armen könnt ihr Sterne anzünden in der Nacht jener, die auf verschiedene Weise geprüft sind. Ihr könnt zeigen, mit Gesten und Worten: »Gott ist immer Neuheit […] Er bringt uns dorthin, wo die Menschheit am meisten verletzt ist und wo die Menschen – unter dem Anschein der Oberflächlichkeit und des Konformismus – weiter die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens suchen« (ebd., 135). Ich zähle auf euch.

Die Kirche braucht euren Elan, eure Eingebungen, euren Glauben, euren Mut! Mit dieser Hoffnung vertraue ich euch dem Herrn an durch die Fürsprache der Jungfrau Maria, Gottesmutter von Buglose, und des heiligen Vinzenz von Paul. Ich erteile euch und allen Gläubigen der Diözese Aire et Dax den Apostolischen Segen. Und bitte, betet für mich, wie ich für euch bete! Danke.

 



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