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Liebe Brüder und Schwestern!

Ich danke dem Generaloberen für seine Worte und für den Empfang in diesem schönen Kloster von Annaya. Auch die Natur, die dieses Haus des Gebets umgibt, zieht uns mit ihrer schlichten Schönheit an.

Ich danke Gott, dass er es mir ermöglicht hat, als Pilger zum Grab des heiligen Charbel zu kommen. Meine Vorgänger – ich denke dabei besonders an den heiligen Paul VI., der ihn selig- und heiliggesprochen hat – hätten sich das sehr gewünscht.

Meine Lieben, was lehrt uns der heilige Charbel heute? Was ist das Vermächtnis dieses Mannes, der nichts geschrieben hat, der zurückgezogen und schweigsam lebte, dessen Ruhm sich aber in der ganzen Welt verbreitet hat?

Ich möchte es so zusammenfassen: Der Heilige Geist hat ihn geformt, damit er jene, die ohne Gott leben, das Beten lehrt; jene, die im Lärm leben, die Stille; jene, die um des Scheins willen leben, die Bescheidenheit; und jene, die nach Reichtum streben, die Armut. All dies sind Verhaltensweisen, die gegen den Trend gehen, aber gerade deshalb üben sie eine Anziehungskraft auf uns aus, wie frisches, reines Wasser auf jemanden, der durch die Wüste wandert.

Insbesondere uns Bischöfe und geweihte Amtsträger erinnert der heilige Charbel an die Anforderungen, die das Evangelium an unsere Berufung stellt. Aber seine ebenso radikale wie demütige Kohärenz ist eine Botschaft für alle Christen.

Und dann gibt es noch einen weiteren entscheidenden Aspekt: Der heilige Charbel hat nie aufgehört, für uns beim himmlischen Vater, der Quelle alles Guten und aller Gnade, Fürsprache einzulegen. Schon zu seinen Lebzeiten kamen viele zu ihm, um vom Herrn Trost, Vergebung und Rat zu empfangen. Nach seinem Tod hat sich all dies vervielfacht und ist wie ein Strom der Barmherzigkeit geworden. Auch aus diesem Grund kommen an jedem 22. eines Monats Tausende von Pilgern aus verschiedenen Ländern, um hier einen Tag des Gebets und der Stärkung für Seele und Leib zu verbringen.

Schwestern und Brüder, heute wollen wir der Fürsprache des heiligen Charbel die Anliegen der Kirche, des Libanon und der Welt anvertrauen. Für die Kirche bitten wir um Gemeinschaft und Einheit: angefangen bei den Familien, den kleinen Hauskirchen, über die Gemeinschaften der Pfarreien und Diözesen bis hin zur Weltkirche. Gemeinschaft und Einheit. Für die Welt bitten wir um Frieden. Wir erbitten ihn besonders für den Libanon und für die ganze Levante. Aber wir wissen sehr wohl – und die Heiligen erinnern uns daran –, dass es keinen Frieden ohne eine Bekehrung der Herzen gibt. Deshalb helfe uns der heilige Charbel, uns Gott zuzuwenden und um das Geschenk der Bekehrung für uns alle zu bitten.

Meine Lieben, als Symbol für das Licht, das Gott hier durch den heiligen Charbel entzündet hat, habe ich eine Lampe als Geschenk mitgebracht. Mit dieser Lampe vertraue ich den Libanon und sein Volk dem Schutz des heiligen Charbel an, auf dass es immer im Lichte Christi wandeln möge. Ich danke Gott für das Geschenk des heiligen Charbel! Ich danke euch, die ihr sein Andenken bewahrt. Wandelt im Licht des Herrn!