EVANGELII GAUDIUM - page 177

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Kirche bis ans Ende der Welt; in der Erkenntnis und Liebe der glaubenden
Seele bleibt er auf ewig. «
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286. Maria versteht es, mit ein paar ärmlichen Windeln und einer Fülle
zärtlicher Liebe einen Tierstall in das Haus Jesu zu verwandeln. Sie ist die
Magd des Vaters, die in Lobpreis ausbricht. Sie ist die Freundin, die stets
aufmerksam ist, dass der Wein in unserem Leben nicht fehlt. Sie, deren
Herz von einem Schwert durchdrungen wurde, versteht alle Nöte. Als
Mutter von allen ist sie Zeichen der Hoffnung für die Völker, die
Geburtswehen leiden, bis die Gerechtigkeit hervorbricht. Sie ist die
Missionarin, sie uns nahe kommt, um uns im Leben zu begleiten, und
dabei in mütterlicher Liebe die Herzen dem Glauben öffnet. Als wahre
Mutter geht sie mit uns, streitet für uns und verbreitet unermüdlich die
Nähe der Liebe Gottes. Durch die verschiedenen marianischen Anrufungen,
die gewöhnlich mit den Heiligtümern verbunden sind, teilt sie die
Geschichte jedes Volkes, das das Evangelium angenommen hat, und wird
zu einem Teil seiner geschichtlichen Identität. Viele christliche Väter bitten
darum, dass ihre Kinder in einem Marienheiligtum getauft werden, und
zeigen damit ihren Glauben an das mütterliche Wirken Marias, die für Gott
neue Kinder hervorbringt. Dort in den Heiligtümern kann man beobachten,
wie Maria ihre Kinder um sich versammelt, die unter großer Anstrengung
als Pilger kommen, um sie zu sehen und von ihr gesehen zu werden. Hier
finden sie die Kraft Gottes, um die Leiden und Mühen des Lebens zu
ertragen. Wie dem heiligen Juan Diego gibt sie ihnen mit zärtlicher Liebe
ihren mütterlichen Trost und flüstern ihnen zu: » Dein Herz beunruhige
sich nicht [...] Bin denn ich, die ich doch deine Mutter bin, etwa nicht
hier?
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I
SAAK VON
S
TELLA
,
Sermo
51:
PL
194,1863.1856.
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Nican Mopohua
, 118-119.
1...,167,168,169,170,171,172,173,174,175,176 178,179,180,181,182,183,184,185
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