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JOHANNES PAUL II.

GENERALAUDIENZ

Mittwoch, 21. Mai 1997

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Nach der Grablegung ihres Sohnes war Maria die einzige, die am Glauben festgehalten hat. Am Karsamstag, über dem das Dunkel des Todes liegt, an das Osterlicht zu glauben und auf die Auferstehung des Sohnes zu hoffen, gehört zu den höchsten Momenten ihres Gottvertrauens. Maria hat sich darauf verlassen, daß Gott erfüllen würde, was er versprochen hatte.

Die Heilige Schrift verrät nichts über eine österliche Begegnung Marias mit ihrem auferstandenen Sohn. Trotzdem besteht Grund zur Annahme, daß Jesus seiner Mutter zuerst erschienen ist, ehe er sich den Frauen, den Aposteln und "mehr als fünfhundert Brüdern zugleich" (1 Kor 15, 6) zeigte. Wie der Gottesmutter am Anfang der Erlösung eine entscheidende Rolle zukam, wie sie am Karfreitag bei ihrem Sohn unter dem Kreuz stand und vor Pfingsten im Abendmahlssaal die Jünger im Gebet vereinte, so war sie wahrscheinlich auch eine bevorzugte Zeugin der Auferstehung, ohne daß die Heilige Schrift etwas darüber erzählt.

Wenn wir in der Osterzeit das "Regina Caeli" beten, dann denken wir daran, daß in diesem Jubel sowohl die Freude der Gottesmutter als auch die Freude der ganzen Kirche erklingt, die beide auf die vollkommene Verwirklichung des Ostergeheimnisses bei der Auferstehung der Toten hoffen.

* * * * *

Mit diesen Gedanken grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher sehr herzlich. Besonders heiße ich die Dillinger Franziskanerinnen willkommen, die aus Anlaß ihres vierzigjährigen Profeßjubiläums nach Rom gepilgert sind, ebenso wie eine Gruppe von Studenten aus dem Priesterseminar Augsburg. Ihr seid gesandt, gerade den jungen Menschen die Frohe Botschaft zu verkünden und als Vorbilder zu bezeugen. Ein solches Glaubenszeugnis ist auch der Gesang der Chöre, die in großer Zahl zu dieser Audienz gekommen sind. Besonders freue ich mich über die Anwesenheit so vieler Schüler-, Jugend- und Ministrantengruppen aus Deutschland und Österreich. Auch an Euch richte ich einen herzlichen Willkommensgruß. Ihr seid die Zukunft der Kirche! Dazu erteile ich euch und Euren Angehörigen zu Hause sowie den über Radio Vatikan und das Fernsehen mit uns verbundenen Gläubigen den Apostolischen Segen.

 

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