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HL. MESSE FÜR DIE PÄPSTLICHE SCHWEIZERGARDE

PREDIGT VON JOHANNES PAUL II.

Montag, 6. Mai 1991

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Der heutige Tag bietet mir auch in diesem Jahr wieder die freudige und willkommene Gelegenheit, mit Euch, liebe Schweizergardisten, und mit Euren Angehörigen und Freunden aus Eurer schönen Heimat zusammenzukommen und die heilige Eucharistie zu feiern. Besonders heiße ich die jungen Rekruten in unserer Mitte willkommen, die nach altehrwürdiger Tradition an diesem für Eure Garde so bedeutsamen Tag ihren Diensteid ablegen und in Eure Gemeinschaft aufgenommen werden. Auch Ihr, liebe Rekruten, werdet von nun an für einige Zeit den verantwortungsvollen Dienst in der unmittelbaren Umgebung des Papstes übernehmen, wofür Euch mein aufrichtiger Dank gilt.

Die Lesung aus der Apostelgeschichte - gleichsam als ein Ausschnitt aus einem längeren Reisebericht - stellt uns das Wirken des Völkerapostels Paulus vor, der nach Philippi kommt und sich sogleich seiner vom Herrn empfangenen Sendung widmet: er predigt das Wort der frohen Botschaft. Dabei gelingt es ihm, daß durch seine Verkündigung der Herr den Zuhörern ”das Herz öffnet“, die sodann zum Glauben kommen und sich taufen lassen.

Auch wenn Euer Auftrag liebe Gardisten, nicht in der Verkündigung durch die Predigt besteht, so habt doch auch Ihr Euch auf Eurem Lebens- und Glaubensweg dafür entschieden, eine spezifische Aufgabe im Zentrum der Kirche für ihren obersten Hirten zu übernehmen. In Wahrnehmung Eures Dienstes begegnet Ihr täglich zahlreichen Menschen, die sich mit Fragen an Euch wenden und um Orientierung und Hilfe bitten. Ihr könnt also in der Erfüllung Eurer Arbeit ebenfalls die Berufung erkennen, den Suchenden und Fragenden ”das Herz zu öffnen“ für den Herrn und seine Kirche. Denn gerade in äußerlich oft wenig bedeutsam erscheinenden Augenblicken kann durch aufgeschlossene Freundlichkeit und verständnisvolle Geduld unschätzbar Gutes und Bleibendes gewirkt werden.

Wie die Apostel, so sind auch wir auf unserem Glaubensweg keineswegs auf uns allein gestellt. Die Liturgie der Tage vor Christi Himmelfahrt, die nach alter Überlieferung auch Bittage genannt werden, bringt sehr schön zum Ausdruck, daß das Geschehen von Ostern mit der Auferstehung Christi zum neuen Leben für die Glaubenden erst dann seine Vollendung findet, wenn der erhöhte Herr seinen Jüngern den verheißenen ”Beistand“ gesandt hat. Das Johannesevangelium zeichnet ein durchaus realistisches Bild von der Wirklichkeit des Glaubens, wenn es die Jünger Jesu mitunter in der Gefahr sieht, ”Anstoß zu nehmen“ und der Verfolgung ausgesetzt zu sein; sie sind also in dieser Welt nicht immer frei von innerer Anfechtung und äußerer Anfeindung. Doch der ”Geist der Wahrheit“, den der Vater sendet und dessen Kommen wir am Pfingsttag feiern, legt Zeugnis ab, ”damit die Welt glaubt, daß du mich gesandt hast“.

An uns ist es, die Worte Jesu immer wieder in Erinnerung zu rufen und um den Beistand des Geistes Gottes stets neu zu bitten, damit er uns Kraft und Stärkung sei für die frohe Erfüllung unseres Dienstes und für ein glaubwürdiges Zeugnis, das wir - ”sei es gelegen oder ungelegen“ - für den Herrn geben wollen.

So laßt uns nun an diesem Euren Festtag in Freude ”dem Herrn ein neues Lied singen“ und in der Eucharistiefeier unserem Schöpfer danken, der uns in seiner Güte beschützt hat, und ihn bitten, daß er uns mit seinem Beistand auch weiter nahe sein möge.

Proseguendo in francese, il Papa pronuncia le seguenti parole.

Et maintenant, je voudrais adresser un salut très cordial aux suisses francophones, à leurs familles et à leurs amis.

Chers jeunes, soyez félicités d’avoir décidé très librement de servir à la Maison du Pape pendant quelques années. Et vous, leurs parents, soyez remerciés d’avoir respecté ce choix et d’accepter une certaine séparation.

A l’instant, nous entendions un passage des Actes des Apôtres et de l’Evangile de saint Jean. Comme les habitants de la ville de Philippes, ouvrez largement votre cœur au Seigneur tout au long de ces années romaines. Et, à l’exemple des Apôtres, soutenus par l’Esprit Saint, accomplissez votre nouvelle mission comme un beau témoignage humain et chrétien qui contribuera à faire aimer l’Eglise du Christ. Que votre foi déjà grande s’approfondisse encore! Montrez que vous êtes heureux d’être chrétiens! En outre votre exactitude et votre dignité dans les heures de service, votre accueil affable et discret des visiteurs du Pape et de ses collaborateurs, votre concours résolu à la vie fraternelle de la Garde, votre souci d’organiser judicieusement vos temps de liberté, seront autant de réalités concrètes et quotidiennes, qui enrichiront votre personnalité et feront de vous des témoins du Seigneur et de son Eglise. En souhaitant de tout cœur qu’il en soit ainsi, je porte à l’autel toutes vos intentions et celles de vos familles.

In lingua italiana Giovanni Paolo II ha così concluso.

Rivolgo un cordiale saluto a tutti ed in particolare vorrei esprimere i miei più fervidi incoraggiamenti alle reclute che questo pomeriggio emetteranno il loro giuramento. Cari amici, il vostro servizio nella Casa del Papa è anche un servizio alla Chiesa. Compitelo con entusiasmo e disponibilità, animati sempre da un grande amore per Cristo.

 

© Copyright 1991 - Libreria Editrice Vaticana

 



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