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JOHANNES PAUL II.

ANGELUS

Hochfest der Gottesmutter Maria
36. Weltfriedenstag,  
1. Januar 2003

 

1. Zu Beginn des neuen Jahres erweisen wir dem Herrn unseren aufrichtigen Dank für diese »neue« Zeit, die ein Geschenk seiner barmherzigen Liebe ist und ihren Anfang im Namen Jesu und seiner jungfräulichen Mutter Maria nimmt. Heute, am achten Tag nach dem Weihnachtsfest, feiern wir die göttliche Mutterschaft Marias, und das Evangelium erinnert uns daran, daß dem in der Grotte von Betlehem geborenen Kind »der Name Jesus« gegeben wurde (vgl. Lk 2, 21). Das bedeutet »Gott rettet«. 

Ja! Nur vom Herrn kann die Welt Rettung erwarten. Nur Christus kennt das Menschenherz bis ins Innerste: Jeder Mensch kann sich voll verwirklichen, wenn er die Kraft Seiner Gnade annimmt. 

2. Von diesem Bewußtsein gestützt, geben die Gläubigen die Hoffnung nicht auf, auch wenn die Hindernisse und Angriffe gegen den Frieden sich vervielfachen. Vor 40 Jahren veröffentlichte der sel. Johannes XXIII. - vor dem Hintergrund schwerer Bedrohungen der weltweiten Sicherheit - mit großem Mut die Enzyklika Pacem in terris  

Auf dieses bedeutende Ereignis habe ich in der Botschaft zum heutigen Weltfriedenstag Bezug nehmen wollen. Wie damals ist auch heute jeder aufgefordert, seinen Beitrag zur Förderung und Verwirklichung des Friedens zu leisten, und zwar durch hochherzige Entscheidungen des gegenseitigen Verständnisses, der Versöhnung, der Vergebung und der tatkräftigen Aufmerksamkeit gegenüber den Bedürftigen. In den Familien, am Arbeitsplatz, in den Gemeinden, in der Gesamtheit des gesellschaftlichen Lebens und in den nationalen und internationalen sozialen Gremien sind konkrete »Gesten des Friedens« nötig. Vor allem darf man nie aufhören, für den Frieden zu beten

Wie könnte man in diesem Zusammenhang nicht noch einmal den Wunsch äußern, daß seitens der Verantwortlichen alles getan werde, um friedliche Lösungen zu finden für die zahlreichen Spannungsfelder, die gegenwärtig in der Welt - und vor allem im Nahen Osten - bestehen, und um den schon so schwer geprüften Völkern weiteres Leid zu ersparen? Menschliche Solidarität und Recht mögen die Oberhand gewinnen! 

3. Liebe Brüder und Schwestern! Diese unablässige Bitte vertrauen wir Maria an, die wir heute unter dem schönen Titel »Theotokos« verehren. Sie war dazu auserwählt, die Mutter des Erlösers zu sein, und wurde unter dem Kreuz zur Mutter jedes Menschen. 

Sie erwirke für uns ein ruhiges und fruchtbringendes Jahr, in dessen Verlauf sich die »Gesten des Friedens« vermehren, die immer das Merkmal der Prophetie tragen, also von der Bescheidenheit jener Menschen geprägt sind, die nicht sich selbst zur Schau stellen, sondern das hohe Ideal des Friedens verkünden (vgl. Botschaft zum Weltfriedenstag, 9 ). 


Nach dem Angelus

Ich möchte dem Präsidenten der Italienischen Republik für die Glückwünsche danken, die er in seiner traditionellen Botschaft zum Jahresschluß an mich gerichtet hat. Von Herzen erwidere ich seinen freundlichen Gruß und rufe auf ihn und auf seine Angehörigen wie auch auf alle Verantwortlichen des Staates, auf die Einwohner Roms und auf das ganze italienische Volk die Fülle des Friedens herab und wünsche allen Wohlergehen in Solidarität. [Nach diesen Worten auf italienisch sagte Johannes Paul IL in verschiedenen Sprachen: Auf französisch:] 

An diesem Neujahrstag richte ich meine herzlichen Wünsche an die Pilger und Zuhörer französischer Sprache. Mögt ihr im Frieden, diesem wunderbaren Geschenk Gottes, bleiben und in eurem täglichen Leben die Kraft finden, um den Erlöser Christus, die Quelle des echten Glücks, aufzunehmen und bei euren Mitmenschen für ihn Zeugnis zu geben! [Auf englisch:] 

Allen englischsprachigen Besuchern und Pilgern spreche ich meine herzlichen Glückwünsche für ein mit Gottes Segen, Freude und Frieden erfülltes neues Jahr aus. An diesem Hochfest der Gottesmutter empfehle ich euch und eure Familien der liebevollen Fürsprache Marias. Ein gutes neues Jahr! [Auf deutsch:]

Am Beginn dieses neuen Jahres grüße ich von Herzen alle Brüder und Schwestern deutscher Sprache. Gottes Sohn kam in die Welt als das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet. Seine Gnade begleite euch allezeit. Ich wünsche euch ein frohes und friedliches neues Jahr. [Auf spanisch:]

Ich begrüße die Pilger spanischer Sprache und lade alle dazu ein, das Jahr mit dem festen Vorsatz zu beginnen, den Glauben zu vermehren und - ohne Angst vor der Zukunft - die Wahrheit zur Geltung zu bringen, denn sie ist die Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden in den Herzen, den Familien und den Völkern. Ich wünsche euch ein neues Jahr voller Segnungen des Herrn. [Auf portugiesisch:]

Mit den besten Wünschen für ein friedvolles und glückliches neues Jahr grüße ich die portugiesischsprachigen Völker. Ich wünsche ihnen, daß sich in ihren Familien und Gemeinschaften die Bande der Einheit und Brüderlichkeit festigen, mit dem Segen Gottes und dem Schutz der Jungfrau Maria, Mutter Gottes und unserer Mutter. [Auf polnisch:]

Meinen Landsleuten wünsche ich, daß das beginnende Jahr vom Frieden und vom Segen Gottes erfüllt sei. Diese Zeit, in einem Geist geschwisterlicher Liebe gelebt, bringe allen und jedem einzelnen besten Erfolg. Ein gutes neues Jahr! [Zur italienischen Sprache zurückkehrend, schloß Johannes Paul II.:] 

Ich begrüße die Pilger italienischer Sprache, insbesondere die Teilnehmer am Friedensmarsch, der von der Gemeinschaft »Sant’Egidio« organisiert worden ist. Das Leitwort dieser Initiative - »Friede überall auf der Erde« - sei stets die Verpflichtung aller Gläubigen! 

Mit besonderer Zuneigung grüße ich die Jugendlichen der »Opera Don Orione«, die in der vergangenen Nacht - wie jedes Jahr - auf dem Petersplatz gewacht und für den Frieden gebetet haben. 

Euch allen wünsche ich, daß das Jahr 2003 eine Zeit des Wachstums in Eintracht, in Brüderlichkeit und im Guten sei. Ein frohes neues Jahr!

 

 

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