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ANSPRACHE VON PAPST BENEDIKT XVI.
AN EINE DELEGATION DER SYRO-MALABARISCHEN KIRCHE

Clementina-Saal
Montag, 17. Oktober 2011

 

Eure Seligkeit!

Ich freue mich, Sie und die Mitglieder des Ständigen Synods der Syro-Malabarischen Kirche zu begrüßen, die Sie nach Rom gekommen sind, um auf diese Weise die Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri zum Ausdruck zu bringen. Ich danke Ihnen für die freundlichen Worte, die Sie in deren und in Ihrem eigenen Namen zum Ausdruck gebracht haben. Dieser Besuch ist bedeutsam, da er nicht lang nach Ihrer Wahl zum Großerzbischof stattfindet. Durch Ihr Kommen setzen Sie ein wichtiges Zeichen für die hierarchische Gemeinschaft, die Sie formell zum Ausdruck gebracht haben in Ihrem jüngsten Brief an mich, mit dem Sie um die Bestätigung Ihrer Wahl ersuchten. Ihr Vorgänger, der verstorbene Kardinal Varkey Vithayathil, hat ein Vermächtnis hinterlassen, auf deren Grundlage Sie und Ihre bischöflichen Brüder sicherlich weiterarbeiten wollen. In diesem Zusammenhang möchte ich an das Vorbild der zwei heiligen Schutzpatrone der syro-malabarischen Kirche erinnern, den hl. Alphonsa Muttathupadathu und den sel. Kuriakose Elias Chavara, die vom sel. Johannes Paul II. vor fünfundzwanzig Jahren während seines Besuchs in Kerala seliggesprochen wurden. Später fiel mir die Gnade zu, im Jahr 2008 den hl. Alphonsa zur Ehre der Altäre zu erheben. In Ihrem Land erfreut sich die Syro-Malabarische Kirche wegen ihrer Arbeit im Erziehungsbereich und ihrer sozialen und karitativen Einrichtungen im Dienst der ganzen Gemeinschaft weiterhin der Hochachtung der lokalen Gemeinschaft.

Ich weiß, daß das Leben für Christen durch sektiererische Verdächtigung und sogar durch Gewalt erschwert worden ist, aber ich möchte euch dringend bitten, weiterhin mit Menschen guten Willens aller Religionen im Land zusammenzuarbeiten, um zum Wohl der Kirche und aller Bürger Frieden und Eintracht in der Region aufrechtzuerhalten. Innerhalb der Kirche selbst gibt es ermutigende Zeichen von Berufungen zum Priestertum und zum Ordensleben, die euch helfen werden, euer pastorales Engagement aufrechtzuerhalten. Die fortbestehenden Herausforderungen müssen Berücksichtigung finden bei der Ausbildung der Priester und Ordensleute, im christlichen Familienleben und in der seelsorglichen Betreuung eurer Gläubigen. Ich empfehle euch für eure Bemühungen, die Stärke eurer Familienstrukturen, die Qualität der katholischen Erziehung und Katechese auf jeder Ebene und die pastorale Jugendarbeit aufrechtzuerhalten. Ich ermutige euch dazu, eure gute Arbeit bei der Förderung von Berufungen unter jungen Männern und Frauen weiterzuführen. In Treue zum Evangelium und zu der von Christus, unserem Herrn, über uns ausgegossenen Gnade habt ihr und eure Gläubigen euch in der Heimat und darüber hinaus in Verbundenheit mit der Gesamtkirche gut entwickelt. Durch die Pflege eurer eigenen ursprünglichen liturgischen Tradition wurden und werden eure Gläubigen im Einklang mit dem, was euch von euren Vätern im Glauben überliefert worden ist, durch das Wort und Sakrament gespeist. Ich weiß auch von den pastoralen Initiativen zugunsten der in der ganzen Welt verstreuten syro-malabarischen Katholiken. Laßt mich, wie ich es schon bei eurem »Ad limina«-Besuch im April getan habe, euch noch einmal zu dieser wichtigen Aufgabe ermutigen, und besonders was eure pastorale Sorge für die außerhalb eures Heimatlandes lebenden syromalabarischen Katholiken betrifft, bitte ich euch, dabei immer an die notwendige Zusammenarbeit mit den katholischen Bischöfen und mit den Priestern der anderen Riten zu denken.

Eure Seligkeit, liebe Brüder im Bischofsamt, mit diesen wenigen Gedanken empfehle ich euch der Fürsprache des hl. Thomas, des großen Apostels Indiens, des hl. Alphonsa und des sel. Kuriakose. Ich versichere euch meiner Liebe und meines Gebets und erteile euch, euren Priestern und Ordensleuten und allen, die eurer Hirtensorge anvertraut sind, meinen Apostolischen Segen als Unterpfand der Gnade und des Friedens im Herrn Jesus Christus.

 

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