JOHANNES PAUL II.
GENERALAUDIENZ
Mittwoch, 18. März 1998
Liebe Schwestern und Brüder!
Nachdem wir in den vorhergehenden Katechesen die Grundzüge unserer Erlösung durch Jesus Christus behandelt haben, möchte ich heute über unseren Glauben an Gott nachdenken.
Gott, der sich im Alten Bund geoffenbart hat, schulden wir Gehorsam im Glauben. Jesus Christus, der in der Fülle der Zeiten gekommen ist, erwartet von seinen Aposteln, daß sie auch an seine Person glauben. Eindrucksvoll erzählt uns der Evangelist Matthäus, wie ihr Glaubensbekenntnis ausfällt und wie Jesus sich als die vollkommene Offenbarung des Vaters versteht: Er ist der Sohn des lebendigen Gottes.
Was ist der Glaube? Die dogmatische Konstitution Dei Verbum sagt darüber: Im Glauben "überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ... mit Verstand und Willen voll unterwirft und seiner Offenbarung willig zustimmt" (Nr. 5). Der Glaube ist nicht nur Zustimmung der Vernunft mit der geoffenbarten Wahrheit, sondern auch Unterwerfung des Willens und Hingabe der Person an Gott. Der Glaube ist also eine Haltung, die die gesamte menschliche Existenz in Anspruch nimmt.
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Mit dieser kurzen Betrachtung begrüße ich alle Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache. Euch allen und Euren Angehörigen daheim sowie den mit uns über Radio Vatikan und das Fernsehen verbundenen Gläubigen erteile ich gerne den Apostolischen Segen.
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