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ANSPRACHE VON PAPST JOHANNES PAUL II.
AN DIE KRANKEN-ROMWALLFAHRT DES
MALTESERORDENS

Donnerstag, 31. Oktober 1985

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Die Möglichkeit zu dieser kurzen Begegnung ist nicht nur eine Freude für euch, sondern auch für mich selbst. Bei allen meinen Pastoralbesuchen und auch bei den wöchentlichen Generalaudienzen haben die Kranken immer einen bevorzugten Platz. Ihnen galt die besondere Vorliebe Christi, ihnen gilt auch die besondere pastorale Sorge und Zuneigung des Nachfolgers Petri. Deshalb grüße ich euch sehr herzlich: die Kranken, ihre Angehörigen und Betreuer wie auch die Organisatoren dieser Kranken-Romwallfahrt des Malteserordens aus Österreich.

Wie die Evangelien berichten, drängten die Kranken in Scharen zu Jesus. Schon damals waren beherzte Menschen ihnen dabei behilflich, wie zum Beispiel beim Gelähmten, den sie vom Dach des Hauses zu ihm herabließen. Jesus begegnet den kranken Menschen niemals nur in ihren leiblichen Gebrechen, sondern sieht dahinter immer auch ihre seelische Not. Er lobt vor allem ihr Vertrauen und ihren Glauben und spricht ihnen die Vergebung der Sünden zu. So sagt Jesus zum Blinden am Wegrand von Jericho: ”Dein Glaube hat dich geheilt“. Fast nur beiläufig fügt der Evangelist noch hinzu: ”Und sogleich konnte er sehen“. Wichtiger ist für Jesus die innere Heilung durch den Glauben.

Auch diese Pilgerfahrt zu den Gräbern der Apostel soll für euch zu einer solchen Begegnung mit Christus führen. Schenkt ihm euer ganzes Vertrauen, erneuert euren Glauben an ihn, der gekommen ist, auf daß wir das Leben haben und es in Fülle haben. Er wird diese verheißene Fülle des Lebens auch euch schenken in der Weise, wie es seinem geheimnisvollen Ratschluß entspricht. Wenn er auch eure Gebrechen nicht von euch nimmt, so wird er euch doch helfen, sie mit neuem Mut und tieferem Verständnis zu tragen. Er möchte vor allem die Lähmung und die Blindheit unserer Herzens von uns nehmen und uns befähigen, ihm immer vollkommener nachzufolgen entsprechend unserer jeweiligen ganz persönlichen Berufung. Ein starker, lebendiger Glaube wird auch euch heilmachen, euch inneren Frieden und ein erfülltes Leben schenken, selbst wenn die äußeren Gebrechen bleiben.

Ich empfehle eurem Gebet und Opfer die großen Anliegen der Kirche. Macht euer Leben fruchtbar für Christus und seine Sendung zum Heil der Menschen. Euch erbitte ich als Gnade dieser Pilgerreise jenen heilenden Glauben, der den inneren Menschen erneuert und zur wahren Fülle des Lebens in Christus führt. Mit euch zusammen danke ich euren Angehörigen und Helfern für ihre aufopfernden Dienste, die vom Herrn die Verheißung eines reichen Lohnes haben. Zugleich erteile ich euch allen und euren Lieben in der Heimat für Gottes steten Schutz und Beistand von Herzen meinen besonderen Apostolischen Segen.

 

© Copyright 1985 -  Libreria Editrice Vaticana

 



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