Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der Friede sei mit euch!

Seid alle willkommen! Setzen wir uns und denken wir ein wenig gemeinsam nach.

Liebe Brüder und Schwestern,

mit Freude heiße ich euch aus Anlass eurer Generalkapitel und Versammlungen willkommen. Ich grüße die Oberen und die Generaloberen, die Ratsmitglieder, euch alle.

Ihr habt euch versammelt, um zu beten, euch auszutauschen und gemeinsam darüber nachzudenken, um was der Herr euch für die Zukunft bittet. Eure Gründer und Gründerinnen haben euch, dem Wirken des Heiligen Geistes fügsam, unterschiedliche Charismen für den Aufbau des Leibes Christi (vgl. Eph  4,11-12) als Erbe hinterlassen. Und damit dieser Leib dem Plan Gottes gemäß wachsen kann, bittet die Kirche euch um  diesen Dienst, den ihr jetzt tut (vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret Perfectae caritatis , 4).

Eure jeweiligen Ordensgemeinschaften verkörpern einander ergänzende Aspekte des Lebens und Handelns des ganzen Gottesvolkes: die Selbsthingabe in Vereinigung mit dem Opfer Christi, die Mission »ad gentes«, die Liebe zur Kirche, die bewahrt und weitergegeben wird, die Ausbildung und Formung der jungen Menschen. Es handelt sich um verschiedene Wege, in denen auf charismatische Weise die einzige und ewige Wirklichkeit zum Ausdruck kommt, die alles beseelt: Gottes Liebe zur Menschheit.

Dann hat jede eurer Kongregationen, wie es üblich ist, besondere Gesichtspunkte erkannt, in deren Licht das erhaltene Erbe neu gesehen werden soll, um dessen Inhalt zu aktualisieren. Auch diese Ansätze, die ihr in der Vorbereitungszeit im Gebet und gegenseitigen Zuhören gewählt habt, sind eine kostbare Gabe, da sie eine Frucht des Heiligen Geistes sind. Er ist es, der durch den Beitrag vieler unter der Leitung der Hirten »der christlichen Gemeinde hilft, sich in Liebe der vollen Wahrheit zu nähern« (Benedikt XVI., Predigt in der Eucharistiefeier anlässlich der Eröffnung der V. Generalversammlung der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik , 13. Mai 2007). So habt ihr Leitlinien erstellt, die zentrale Hinweise enthalten: einen echten missionarischen Geist erneuern, so gesinnt zu sein, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht (vgl. Phil  2,5), die Hoffnung in Gott verankern (vgl. Jes  40,31), die Flamme des Geistes im Herzen bewahren (vgl. 1 Thess  5,16-19), den Frieden fördern, die pastorale Mitverantwortung in den Ortskirchen pflegen und so weiter. Sie nebeneinander zu stellen und sie in diesem Augenblick gemeinsam zu sehen, hilft uns, den Reichtum unseres In-Gemeinschaft-Seins wahrzunehmen, insbesondere als Ordensmänner und Ordensfrauen, die im selben wunderbaren Abenteuer engagiert sind, »Christus enger zu folgen« (Katechismus der Katholischen Kirche , 916).

Möge dies in uns allen das Bewusstsein und die Freude erneuern und bestärken, Kirche zu sein, und insbesondere euch bei der Unterscheidungsarbeit der Generalkapitel anspornen, groß zu denken, als einzigartige Teile eines Plans, der über euch hinausgeht und euch über eure eigenen Erwartungen hinaus einbezieht: der Heilsplan, in dem Gott die gesamte Menschheit als eine einzige große Familie zu sich führen will (vgl. Franziskus, Generalaudienz , 29. Mai 2013). Das ist der Geist, in dem eure Institute entstanden sind, und das ist der Horizont, vor dem man alle Anstrengungen sehen muss, damit sie durch kleine Lichter dazu beitragen, auf der ganzen Erde das Licht Christi zu verbreiten, das nie versiegen wird (vgl. Römisches Messbuch, Osterlob in der Feier der Osternacht ).

Meine Lieben, bitten wir den Herrn gemeinsam darum, dass wir der Stimme seines Geistes fügsam sein können, der uns »alles lehrt« (vgl. Joh  14,26) und ohne dessen Hilfe wir in unserer Schwachheit nicht einmal wissen, worum wir in rechter Weise bitten sollen (vgl. Röm  8,26).

Ich danke euch für eure Arbeit und für eure treue Präsenz in vielen Teilen der Welt. Ich segne euch von Herzen und bete für euch. Danke! Beten wir gemeinsam. [Die Anwesenden beten gemeinsam das Vaterunser, dann erteilt   der Papst   den Segen .] Danke euch allen!