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ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE TEILNEHMER AN DER INTEREPARCHIALEN SYNODE
DER ITALO-ALBANISCHEN EPARCHIEN

Dienstag, 11. Januar 2005 

 

Seligkeit,
verehrte Mitbrüder im bischöflichen und im priesterlichen Dienst,
liebe Brüder und Schwestern!

1. Mit Freude empfange ich euch und begrüße euch herzlich. Zunächst begrüße ich den Präfekten der Kongregation für die Orientalischen Kirchen und danke ihm für die freundlichen Worte, die er im Namen aller Anwesenden an mich gerichtet hat. Mein Gruß gilt zugleich den Gemeinschaften, die ihr hier repräsentiert, und den Teilnehmern eurer Synode, deren Thema lautet: »Gemeinschaft und Verkündigung des Evangeliums

Es handelt sich um ein sehr aktuelles Thema für eure beiden Eparchien und für das exarchische Kloster in Grottaferrata. Als Träger eines gemeinsamen geistlichen Erbes sind diese eure Kirchen berufen, die Einheit des Glaubens in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zu bezeugen. In pastoraler Hinsicht arbeiten sie mit den Gemeinschaften der lateinischen Tradition zusammen und stärken ihre Identität, indem sie den jahrtausendealten Schatz ihrer byzantinischen Tradition pflegen.

2. Um das zu fördern, hat eure Synode den Akzent auf die wesentlichen Themen gelegt, wie die Katechese und die Mystagogik im Hinblick auf ein angemessenes geistliches Wachstum des ganzen Volkes Gottes. Sie hat außerdem theologische und asketische Wege zur Vorbereitung des Klerus und der Mitglieder der Institute des geweihten Lebens aufgezeigt. Um eine unrechtmäßige Veränderung der geistlichen Identität, die euch kennzeichnet, zu vermeiden, beabsichtigt ihr, für eine solide Formung zu sorgen, die in der orientalischen Tradition wurzelt und geeignet ist, den wachsenden Herausforderungen der Säkularisierung wirksam zu begegnen.

Mit Hilfe der Kongregation für die Orientalischen Kirchen wird der Heilige Stuhl es nicht versäumen, durch seinen spezifischen Beitrag diese Erneuerung zu unterstützen. Zugleich wird es euch möglich sein, in den Texten des II. Vatikanischen Konzils und im Gesetzbuch der Ostkirchen nützliche Hinweise zu finden, die euch in euren Anstrengungen unterstützen.

3. Der byzantinische Ritus, die »mirabilia Dei« für die Menschheit, und die Anaphora des hl. Johannes Chrysostomus und des hl. Basilius sind von höchster Beispielhaftigkeit. Die Eucharistischen Hochgebete und die Feier der übrigen Sakramente wie der ganze liturgische Ablauf und der Gottesdienst mit der reichen Hymnographie sind großartige Mittel der Katechese für das christliche Volk.

Ihr feiert fast täglich die Göttliche Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus, der wegen seiner Redekunst und seiner Kenntnis der Heiligen Schriften »Goldmund« genannt wurde. Seine Worte dringen auch heute in das Ohr und Herz des Menschen. Zu Recht laßt ihr sie in verständlicher Weise in den Sprachen unserer Zeit erklingen.

4. Ich ermutige euch, dank der gemeinsamen liturgischen Tradition die Kontakte mit den orthodoxen Kirchen fortzusetzen, die dem einen Gott und Erlöser ebenfalls die Ehre erweisen wollen. Der allmächtige Herr, der vor kurzem in der Feier der Weihnacht seine göttliche Zärtlichkeit durch die lichtreiche Menschwerdung des Wortes geoffenbart hat, gewähre allen, die an Christus glauben, die volle Einheit des einen Glaubens zu leben. Deshalb bitte und flehe ich zum Herrn, daß eure Synode dazu beitrage, eine erneuerte Verkündigung des Evangeliums in euren Gemeinschaften wie auch einen verstärkten ökumenischen Eifer zu fördern.

Diesen innigen Wunsch vertraue ich der heiligsten Mutter Gottes an, während ich aus ganzem Herzen euch hier Anwesenden und euren Eparchien meinen besonderen Apostolischen Segen erteile.

 

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