EVANGELII GAUDIUM - page 148

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Menschen befruchtet und heilt und solange es nicht alle Menschen beim
Mahl des Gottesreiches vereint. Das Ganze ist dem Teil übergeordnet.
4. Der soziale Dialog als Beitrag zum Frieden
238. Die Evangelisierung schließt auch einen Weg des Dialogs ein. Für die
Kirche gibt es in dieser Zeit besonders drei Bereiche des Dialogs, in denen
sie präsent sein muss, um einen Dienst zugunsten der vollkommenen
Entwicklung des Menschen zu leisten und das Gemeinwohl zu verfolgen:
im Dialog mit den Staaten, im Dialog mit der Gesellschaft – der den Dialog
mit den Kulturen und den Wissenschaften einschließt – und im Dialog mit
anderen Glaubenden, die nicht zur katholischen Kirche gehören. In allen
diesen Fällen » spricht die Kirche von dem Licht her, das ihr der Glaube
schenkt «
,
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bringt ihre Erfahrung aus zwei Jahrtausenden ein und
bewahrt immer das Leben und Leiden der Menschen im Gedächtnis. Das
geht über den menschlichen Verstand hinaus, hat aber auch eine
Bedeutung, die jene bereichern kann, die nicht glauben, und die die
Vernunft einlädt, ihre Perspektiven zu erweitern.
239. Die Kirche verkündet » das Evangelium vom Frieden « (
Eph
6,15) und
ist für die Zusammenarbeit mit allen nationalen und internationalen
Autoritäten offen, um für dieses so große universale Gut Sorge zu tragen.
Mit der Verkündigung Jesu Christi, der der Friede selbst ist (vgl.
Eph
2,14),
spornt die neue Evangelisierung jeden Getauften an, ein Werkzeug der
Befriedung und ein glaubwürdiges Zeugnis eines versöhnten Lebens zu
sein.
187
186
B
ENEDIKT
XVI.,
Ansprache an die Römische Kurie
(21. Dezember 2012):
AAS
105 (2013), 51.
Es ist Zeit, in Erfahrung zu bringen, wie man in einer Kultur, die
den Dialog als Form der Begegnung bevorzugt, die Suche nach
Einvernehmen und Übereinkünften planen kann, ohne sie jedoch von der
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Vgl.
Propositio
14.
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