EVANGELII GAUDIUM - page 138

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Wer hat die wunderbare Meereswelt in leb- und farblose Unterwasser-
Friedhöfe verwandelt?
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216. Klein aber stark in der Liebe Gottes wie der heilige Franziskus, sind
wir als Christen alle berufen, uns der Schwäche des Volkes und der Welt,
in der wir leben, anzunehmen.
3. Das Gemeingut und der soziale Frieden
217 Wir haben ausgiebig über die Freude und über die Liebe gesprochen;
das Wort Gottes erwähnt aber ebenso die Frucht des Friedens (vgl.
Gal
5,
22).
218. Der soziale Frieden kann nicht als Irenismus oder als eine bloße
Abwesenheit von Gewalt verstanden werden, die durch die Herrschaft eines
Teils der Gesellschaft über die anderen erreicht wird. Auch wäre es ein
falscher Frieden, wenn er als Vorwand diente, um eine
Gesellschaftsstruktur zu rechtfertigen, welche die Armen zum Schweigen
bringt oder ruhig stellt. Dann könnten die Wohlhabenden ihren Lebensstil
seelenruhig weiter führen, während die anderen sich durchschlagen
müssten, so gut wie es eben geht. Die sozialen Forderungen, die mit der
Verteilung der Einkommen, der sozialen Einbeziehung der Armen und den
Menschenrechten zusammenhängen, dürfen nicht unter dem Vorwand
zum Schweigen gebracht werden, einen Konsens auf dem Papier zu haben
oder einen oberflächlichen Frieden für eine glückliche Minderheit zu
schaffen. Die Würde des Menschen und das Gemeingut gelten mehr als das
Wohlbefinden einiger, die nicht auf ihre Privilegien verzichten wollen. Wenn
jene Werte bedroht sind, muss eine prophetische Stimme erhoben werden.
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ATHOLIC
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ISHOPS
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HILIPPINES
, Pastoralbrief
What is Happening to our
Beuatiful Land?
(29. Januar 1988).
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