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3. Aus dem Herzen des Evangeliums
34. Wenn wir alles unter einen missionarischen Gesichtspunkt stellen
wollen, dann gilt das auch für die Weise, die Botschaft bekannt zu machen.
In der Welt von heute mit der Schnelligkeit der Kommunikation und der
eigennützigen Auswahl der Inhalte durch die Medien ist die Botschaft, die
wir verkünden, mehr denn je in Gefahr, verstümmelt und auf einige ihrer
zweitrangigen Aspekte reduziert zu werden. Daraus folgt, dass einige
Fragen, die zur Morallehre der Kirche gehören, aus dem Zusammenhang
gerissen werden, der ihnen Sinn verleiht. Das gröÃte Problem entsteht,
wenn die Botschaft, die wir verkünden, dann mit diesen zweitrangigen
Aspekten gleichgesetzt wird, die, obwohl sie relevant sind, für sich allein
nicht das Eigentliche der Botschaft Jesu Christi ausdrücken. Es ist also
besser, realistisch zu sein und nicht davon auszugehen, dass unsere
Gesprächspartner den vollkommenen Hintergrund dessen kennen, was wir
sagen, oder dass sie unsere Worte mit dem wesentlichen Kern des
Evangeliums verbinden können, der ihnen Sinn, Schönheit und
Anziehungskraft verleiht.
35. Eine Seelsorge unter missionarischem Gesichtspunkt steht nicht
unter dem Zwang der zusammenhanglosen Vermittlung einer Vielzahl von
Lehren, die man durch unnachgiebige Beharrlichkeit aufzudrängen sucht.
Wenn man ein pastorales Ziel und einen missionarischen Stil übernimmt,
der wirklich alle ohne Ausnahmen und AusschlieÃung erreichen soll,
konzentriert sich die Verkündigung auf das Wesentliche, auf das, was
schöner, gröÃer, anziehender und zugleich notwendiger ist. Die Aussage
vereinfacht sich, ohne dadurch Tiefe und Wahrheit einzubüÃen, und wird
so überzeugender und strahlender.
36. Alle offenbarten Wahrheiten entspringen aus derselben göttlichen
Quelle und werden mit ein und demselben Glauben geglaubt, doch einige