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allererst ist es ein Ruf, aus dem eigenen Land
auszuziehen, eine Aufforderung, sich einem neu-
en Leben zu öffnen, der Anfang eines Auszugs,
der ihn auf eine unerwartete Zukunft unter-
wegs sein lässt. Die Sicht, die der Glaube dem
Abraham verleiht, wird dann immer mit diesem
zu vollziehenden Schritt nach vorn verbunden
sein: Der Glaube âÂÂsiehtâ in dem MaÃÂe, in dem
er vorangeht und in den Raum eintritt, den das
Wort Gottes aufgetan hat. Dieses Wort enthält
auÃÂerdem eine VerheiÃÂung: Deine Nachkommen
werden zahlreich sein, du wirst Vater eines gro-
ÃÂen Volkes sein (vgl.
Gen
13,16; 15,5; 22,17). Es
ist wahr, dass der Glaube Abrahams, insofern er
Antwort auf ein vorangegangenes Wort ist, im-
mer ein Akt der Erinnerung sein wird. Doch legt
dieses Erinnern nicht auf die Vergangenheit fest,
sondern wird, da es Erinnerung an eine Verhei-
ÃÂung ist, fähig, auf Zukunft hin zu öffnen, die
Schritte auf dem Weg zu erleuchten. So wird
sichtbar, dass der Glaube als Erinnerung an die
Zukunft âÂÂ
memoria futuri
â eng mit der Hoff-
nung verbunden ist.
10.âÂÂWas von Abraham verlangt wird ist, sich
diesem Wort anzuvertrauen. Der Glaube be-
greift, dass das Wort, eine scheinbar flüchtige,
vorübergehende Wirklichkeit, wenn es vom treu-
en Gott ausgesprochen wird, das Sicherste und
Unerschütterlichste wird, was es geben kann,
das, was die Kontinuität unseres Weges in der
Zeit ermöglicht. Der Glaube nimmt dieses Wort