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tus ein zuverlässiger, glaubwürdiger Zeuge (vgl.
Offb
1,5;
Hebr
2,17), eine feste Stütze für unseren
Glauben. »Wenn aber Christus nicht auferweckt
worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos«, sagt
der heilige Paulus (
1 Kor
15,17). Wenn die Liebe
des Vaters Jesus nicht von den Toten hätte aufer-
stehen lassen, wenn sie nicht vermocht hätte, sei-
nem Leib wieder Leben zu geben, dann wäre sie
keine vollkommen verlässliche Liebe, die in der
Lage wäre, auch das Dunkel des Todes zu erhel-
len. Wenn der heilige Paulus von seinem neuen
Leben in Christus spricht, bezieht er sich auf den
»Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt
und sich für mich hingegeben hat« (
Gal
2,20).
Dieser âÂÂGlaube an den Sohn Gottesâ ist sicher-
lich der Glaube des Völkerapostels an Jesus, doch
er setzt auch die Verlässlichkeit Jesu voraus, die
sich zwar auf seine Liebe bis in den Tod gründet,
aber auch darauf, dass er Sohn Gottes ist. Gerade
weil Jesus der Sohn ist, weil er ganz im Vater ver-
wurzelt ist, hat er den Tod überwinden und das
Leben in Fülle erstrahlen lassen können. Unsere
Kultur hat die Wahrnehmung dieser konkreten
Gegenwart Gottes, seines Handelns in der Welt,
verloren. Wir meinen, Gott befinde sich nur jen-
seits, auf einer anderen Ebene der Wirklichkeit,
getrennt von unseren konkreten Beziehungen.
Wenn es aber so wäre, wenn Gott unfähig wäre,
in der Welt zu handeln, wäre seine Liebe nicht
wirklich mächtig, nicht wirklich real und wäre
folglich nicht einmal eine wahre Liebe, die das