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44.âÂÂDie sakramentale Natur des Glaubens fin-
det in der Eucharistie ihren höchsten Ausdruck.
Sie ist kostbare Nahrung des Glaubens, Begeg-
nung mit Christus, der wirklich gegenwärtig ist
mit dem höchsten Akt der Liebe, der Hingabe
seiner selbst, die Leben hervorbringt. In der Eu-
charistie kreuzen sich die beiden Achsen, auf de-
nen der Glaube seinen Weg geht. Zum einen die
Achse der Geschichte: Die Eucharistie ist Ge-
dächtnishandlung, Vergegenwärtigung des Ge-
heimnisses, wo Vergangenes als Geschehen von
Tod und Auferstehung sich fähig erweist, auf Zu-
kunft hin zu öffnen, die endgültige Fülle vorweg-
zunehmen. Die Liturgie erinnert uns daran mit
ihrem
hodie
, dem âÂÂHeuteâ der Heilsgeheimnisse.
Zum anderen findet sich hier auch die Achse,
die von der sichtbaren Welt zum Unsichtbaren
führt. In der Eucharistie lernen wir, die Tiefe des
Wirklichen zu sehen. Brot und Wein werden in
Leib und Blut Christi verwandelt, der auf seinem
österlichen Weg zum Vater gegenwärtig wird:
Diese Bewegung führt uns mit Leib und Seele
hinein in die Bewegung der ganzen Schöpfung
hin auf ihre Fülle in Gott.
45.âÂÂBei der Feier der Sakramente gibt die Kir-
che ihr Gedächtnis weiter, insbesondere durch
das Glaubensbekenntnis. Dabei handelt es sich
nicht so sehr darum, seine Zustimmung zu ei-
ner Gesamtheit von abstrakten Wahrheiten zu
geben. Im Gegenteil, durch das Bekenntnis des
Glaubens tritt das ganze Leben ein in einen Weg