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hin auf die volle Gemeinschaft mit dem leben-
digen Gott. Wir können sagen, dass beim Credo
der Glaubende eingeladen wird, in das Geheim-
nis einzutreten, das er bekennt, und von dem
verwandelt zu werden, was er bekennt. Um den
Sinn dieser Aussage zu verstehen, denken wir vor
allem an den Inhalt des Credos. Dieses hat einen
trinitarischen Aufbau: Der Vater und der Sohn
sind eins im Geist der Liebe. Der Glaubende sagt
so, dass die Mitte des Seins, das tiefste Geheimnis
aller Dinge die innergöttliche Gemeinschaft ist.
AuÃÂerdem enthält das Credo auch ein christolo-
gisches Bekenntnis: Es werden die Geheimnisse
des Lebens Jesu bis zu seinem Tod, seiner Auf-
erstehung und Himmelfahrt durchlaufen in der
Erwartung seiner Wiederkunft in Herrlichkeit.
Es wird also gesagt, dass dieser Gott, der Ge-
meinschaft ist â Austausch der Liebe von Vater
und Sohn im Geist âÂÂ, die ganze Geschichte des
Menschen zu umfangen vermag und fähig ist,
ihn in die Dynamik seiner Gemeinschaft hinein-
zuführen, die ihren Ursprung und ihr Endziel im
Vater hat. Wer den Glauben bekennt, sieht sich
in die Wahrheit, die er bekennt, einbezogen. Er
kann die Worte des Credos nicht in Wahrheit aus-
sprechen, ohne dadurch verwandelt zu werden,
ohne sich auf die Geschichte der Liebe einzulas-
sen, die ihn umfängt, die sein Leben weitet und
ihn zu einem Teil einer groÃÂen Gemeinschaft
werden lässt, des eigentlichen Subjekts, das das
Credo spricht, nämlich die Kirche. Alle Wahrhei-
ten, an die man glaubt, sprechen vom Geheimnis