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schwächer werden, würden wir nur aus Angst
geeint bleiben, und die Stabilität wäre gefährdet.
Der Hebräerbrief
sagt: »Er schämt sich nicht, ihr
Gott genannt zu werden; denn er hat für sie eine
Stadt vorbereitet« (
Hebr
11,16). Der Ausdruck
âÂÂsich nicht schämenâ wird mit einer öffentli-
chen Anerkennung assoziiert. Das will heiÃÂen,
dass Gott mit seinem konkreten Handeln seine
Gegenwart unter uns, seinen Wunsch, die zwi-
schenmenschlichen Beziehungen zu festigen, öf-
fentlich bekennt. Sind es vielleicht wir, die wir
uns schämen, Gott unseren Gott zu nennen?
Sind wir es, die ihn als solchen in unserem Le-
ben in der ÃÂffentlichkeit nicht bekennen und die
GröÃÂe des Lebens der Gemeinschaft nicht dar-
stellen, die er möglich macht? Der Glaube macht
das Leben in der Gesellschaft hell. Er besitzt ein
schöpferisches Licht für jeden neuen Moment
der Geschichte, weil er alle Ereignisse in Bezie-
hung zum Ursprung und zum Ziel von allem im
Vater setzt, der uns liebt.
Eine tröstende Kraft im Leiden
56.âÂÂDer heilige Paulus stellt, als er den Chris-
ten in Korinth von seinen Schwierigkeiten und
Sorgen schreibt, seinen Glauben mit der Verkün-
digung des Evangeliums in Zusammenhang. Er
sagt nämlich, dass sich in ihm die Schriftstelle
erfüllt: »Ich habe geglaubt, darum habe ich ge-
redet« (
2 Kor
4,13). Der Apostel bezieht sich auf
ein Wort des Psalms 116, wo der Psalmist aus-
ruft: »Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sag-