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te: Ich bin so tief gebeugt« (V. 10). Vom Glauben
zu reden schlieÃÂt oft ein, auch von schmerzlichen
Prüfungen zu reden, aber genau darin sieht der
heilige Paulus die überzeugendere Verkündigung
des Evangeliums, weil in der Schwachheit und
im Leiden Gottes Kraft zutage tritt und entdeckt
wird, die unsere Schwachheit und unser Leiden
übersteigt. Der Apostel selbst befindet sich in
einer todesähnlichen Situation, die zum Leben
wird für die Christen (vgl.
2Â Kor
4,7-12). In der
Stunde der Prüfung erleuchtet uns der Glaube,
und gerade im Leiden und in der Schwachheit
wird deutlich: »Wir verkündigen [â¦] nicht uns
selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn«
(
2Â Kor
4,5). Das elfte Kapitel des Hebräerbrie-
fes schlieÃÂt mit dem Hinweis auf diejenigen, die
aufgrund des Glaubens gelitten haben (vgl. Vv.
35-38), unter denen Mose eine besondere Stel-
lung einnimmt, der die Schmach des Messias auf
sich genommen hat (vgl. V. 26). Der Christ weiÃÂ,
dass das Leiden nicht beseitigt werden, aber ei-
nen Sinn erhalten kann, dass es zu einem Akt der
Liebe und des Sich-Anvertrauens in die Hände
Gottes werden kann, der uns nicht verlässt, und
auf diese Weise zu einer Stufe des Wachstums
im Glauben und in der Liebe. Wenn er betrach-
tet, wie Christus auch im Augenblick des gröÃÂten
Leidens am Kreuz (vgl.
Mk
15,34) mit dem Vater
eins ist, lernt der Christ, an der Sicht Jesu selbst
teilzunehmen. Sogar der Tod wird hell und kann
als letzter Ruf des Glaubens erlebt werden, als
letztes âÂÂZieh weg aus deinem Landâ (
Gen
12,1),