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Land der VerheiÃung weisen und so die Hoffnung wach halten.
In jedem
Fall sind wir unter diesen Umständen berufen, wie groÃe Amphoren zu
sein, um den anderen zu trinken zu geben. Manchmal verwandelt sich das
Amphoren-Dasein in ein schweres Kreuz, doch gerade am Kreuz hat der
Herr, durchbohrt von der Lanze, sich uns als Quelle lebendigen Wassers
übereignet. Lassen wir uns die Hoffnung nicht nehmen!
Ja zu den neuen, von Jesus Christus gebildeten Beziehungen
87. Heute, da die Netze und die Mittel menschlicher Kommunikation
unglaubliche Entwicklungen erreicht haben, spüren wir die
Herausforderung, die âMystikâ zu entdecken und weiterzugeben, die darin
liegt, zusammen zu leben, uns unter die anderen zu mischen, einander zu
begegnen, uns in den Armen zu halten, uns anzulehnen, teilzuhaben an
dieser etwas chaotischen Menge, die sich in eine wahre Erfahrung von
Brüderlichkeit verwandeln kann, in eine solidarische Karawane, in eine
heilige Wallfahrt. Auf diese Weise werden sich die gröÃeren Möglichkeiten
der Kommunikation als gröÃere Möglichkeiten der Begegnung und der
Solidarität zwischen allen erweisen. Wenn wir diesen Weg verfolgen
könnten, wäre das etwas sehr Gutes, sehr Heilsames, sehr Befreiendes,
eine groÃe Quelle der Hoffnung! Aus sich selbst herausgehen, um sich mit
den anderen zusammenzuschlieÃen, tut gut. Sich in sich selbst zu
verschlieÃen bedeutet, das bittere Gift der Immanenz zu kosten, und in
jeder egoistischen Wahl, die wir treffen, wird die Menschlichkeit den
kürzeren ziehen.
88. Das christliche Ideal wird immer dazu auffordern, den Verdacht, das
ständige Misstrauen, die Angst überschwemmt zu werden, die defensiven
Verhaltensweisen, die die heutige Welt uns auferlegt, zu überwinden. Viele
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B
ENEDIKT
XVI.,
Homilie während der Eucharistiefeier zur Eröffnung des Jahrs des Glaubens
(11.
Oktober 2012):
AAS
104 (2012), 881.