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nis, die an den Lauf der Zeit gebunden ist, den
das Wort braucht, um sich auszudrücken: Er ist
eine Erkenntnis, zu der man nur auf einem Weg
der Nachfolge gelangt. Das Hören ist hilfreich,
um die Verbindung zwischen Erkenntnis und
Liebe treffend darzustellen.
Was die Erkenntnis der Wahrheit betrifft, ist
das Hören manchmal dem Sehen entgegenge-
setzt worden, das der griechischen Kultur eigen
sei. Wenn das Licht einerseits die Betrachtung
des Ganzen ermöglicht, die der Mensch immer
erstrebt hat, scheint es andererseits der Freiheit
keinen Raum zu lassen, weil es vom Himmel her-
abkommt und direkt ins Auge fällt, ohne dessen
Reaktion zu verlangen. AuÃÂerdem scheine es
zu einer statischen Betrachtung einzuladen, ge-
trennt von der konkreten Zeit, in der der Mensch
Freude und Leid erlebt. Dieser Auffassung nach
stehe der biblische Ansatz der Erkenntnis im
Gegensatz zum griechischen Ansatz, der auf der
Suche nach einem umfassenden Verstehen des
Wirklichen die Erkenntnis mit dem Sehen ver-
bunden hat.
heit, indem er sich dem offenbarenden Gott mit Verstand und
Willen voll unterwirft und seiner Offenbarung willig zustimmt.
Dieser Glaube kann nicht vollzogen werden ohne die zuvor-
kommende und helfende Gnade Gottes und ohne den inneren
Beistand des Heiligen Geistes, der das Herz bewegen und Gott
zuwenden, die Augen des Verstandes öffnen und es jedem leicht
machen muss, der Wahrheit zuzustimmen und zu glauben. Die-
ser Geist vervollkommnet den Glauben ständig durch seine
Gaben, um das Verständnis der Offenbarung mehr und mehr
zu vertiefen« (Z
weites
V
atikanisches
K
onzil
, Dogmatische
Konstitution über die göttliche Offenbarung
Dei Verbum
, 5).