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Licht zu bleiben. Getrieben von dem Wunsch,
die gesamte Wirklichkeit von der in Jesus offen-
barten Liebe Gottes her zu erleuchten, und in
dem Bemühen, selbst mit ebendieser Liebe zu
lieben, fanden die ersten Christen in der grie-
chischen Welt und deren Hunger nach Wahrheit
ein geeignetes Gegenüber für den Dialog. Die
Begegnung der Botschaft des Evangeliums mit
dem philosophischen Denken der Antike bildete
einen entscheidenden Schritt, damit das Evange-
lium zu allen Völkern gelangte. Diese Begegnung
begünstigte eine fruchtbare Wechselbeziehung
zwischen Glaube und Vernunft, die sich im Lau-
fe der Jahrhunderte weiter entfaltete bis herauf
in unsere Tage. Der selige Johannes Paul II.
hat in seiner Enzyklika
Fides et ratio
gezeigt, wie
Glaube und Vernunft sich gegenseitig stärken.
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Wenn wir das volle Licht der Liebe Jesu finden,
entdecken wir, dass in all unserer Liebe immer
ein Schimmer jenes Lichts vorhanden war, und
begreifen, welches ihr letztes Ziel war. Und die
Tatsache, dass unsere Liebe ein Licht mit sich
bringt, hilft uns zugleich, den Weg der Liebe zu
sehen, der in die Fülle der totalen Hingabe des
Sohnes Gottes für uns führt. In dieser Kreisbe-
wegung erleuchtet das Licht des Glaubens alle
unsere menschlichen Beziehungen, die in Ein-
heit mit der einfühlsamen Liebe Christi gelebt
werden können.
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âÂÂVgl. Nr. 73:
AAS
(1999), 61-62.