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Augen gesehen, was wir geschaut und was un-
sere Hände angefasst haben, das verkünden wir:
das Wort des Lebens« (
1Â Joh
1,1). Mit seiner In-
karnation, mit seinem Kommen in unsere Mitte
hat Jesus uns berührt, und durch die Sakramente
berührt er uns auch heute. Auf diese Weise, in-
dem er unser Herz verwandelte, hat er uns er-
möglicht und ermöglicht er uns weiterhin, ihn als
Sohn Gottes zu erkennen und zu bekennen. Mit
dem Glauben können wir ihn berühren und die
Macht seiner Gnade empfangen. In seiner Aus-
legung der Erzählung von der blutflüssigen Frau,
die Jesus berührt, um geheilt zu werden (vgl.
Lk
8,45-46), sagt der heilige Augustinus: »Mit dem
Herzen berühren, das ist glauben.«
26
Die Men-
schenmenge drängt sich um Jesus, doch sie er-
reicht ihn nicht mit der persönlichen Berührung
des Glaubens, der sein Geheimnis erkennt, dass
er der Sohn ist, der den Vater offenbart. Nur
wenn wir Jesus gleichgestaltet werden, empfan-
gen wir Augen, die geeignet sind, ihn zu sehen.
Der Dialog zwischen Glaube und Vernunft
32.âÂÂDa der christliche Glaube die Wahrheit der
vollkommenen Liebe Gottes verkündet und den
Menschen für die Macht dieser Liebe öffnet, er-
reicht er den eigentlichen Kern der Erfahrung
jedes Menschen, der dank der Liebe das Licht
erblickt und dazu berufen ist zu lieben, um im
26
Sermo
229/L, 2:
PLS
2, 576: »
Tangere autem corde, hoc est
credere
«.